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Umwelt

Eutrophierung

Die Ostsee ist das größte Brackgewässer der Welt und ist durch eine Mischung von Salz- und Süßwasser gekennzeichnet. Die einzigartige Artenvielfalt der Ostsee ist jedoch durch ein Phänomen gefährdet: Eutrophierung. Die Ursache der Eutrophierung ist ein Überangebot der Nährstoffe Stickstoff und Phosphor im Wasser. Deren Ursprünge sind vielfältig – sie können sowohl aus der Atmosphäre kommen als auch dem Oberflächenabfluss von landwirtschaftlichen Nutzflächen oder den Abwässern entstammen. Die Helsinki-Kommission (Baltic Marine Environment Protection Commission), auch bekannt als HELCOM, bietet auf ihrer Homepage detaillierte Informationen zu den Ursachen und Auswirkungen der Eutrophierung. Der HELCOM-Bericht “State of the Baltic Sea” (Englisch) bietet dazu einen guten Überblick.


Eine der Folgen der Eutrophierung ist ein vermehrtes Wachstum von Meerespflanzen, wie beispielsweise Phytoplankton. Dadurch werden wiederum andere Veränderungen des Ökosystems versursacht. Aus dem beschleunigten Wachstum von Algen und anderen Wasserpflanzen ergeben sich problematische ökologische Konsequenzen. Bei dem Abbau der Algen wird Sauerstoff verbraucht. Dies trägt zur Entstehung von toten Zonen am Meeresgrund der Ostsee bei.

Eine Ausbreitung der toten Zonen in der Ostsee macht tierisches Leben dort unmöglich. Daher verringert sich die Artenvielfalt und die Situation wird weiter verschlechtert. Außerdem kommt es zu Schaumbildung und unangenehmen Gerüchen durch die Zersetzung der Algen am Strand, was wiederum Probleme für die Umwelt und Gemeinden entlang der Küste, einschließlich des mit dem Tourismus verbundenen Lebensunterhaltes, erzeugt.

Eutrophication
> CO2-Einsparung durch Vermeidung von Algenanhäufung auf dem Meeresboden

Die angehäuften Algen, die ins Wasser zurückgespült werden, sinken auf den Meeresboden. Dort verrotten und vergären sie. Bei diesem Gärungsprozess wird Methan freigesetzt.

> Vermeidung von toten Zonen auf dem Meeresboden

Die Algenvergärung ist ein "anaerober" Prozess, d. h., sie findet unter Ausschluss von Sauerstoff statt. Geringe Mengen an Sauerstoff in der Umgebung werden schnell verbraucht. Er steht dann für andere Arten nicht mehr zur Verfügung und es entsteht eine "tote Zone".

Concept Nutrient Recycling
> CO2-Einsparung durch Algensammlung

Wenn die Algen am Strand verrotten, stoßen sie unkontrolliert Treibhausgase aus. Die eingesparte Menge an Treibhausgasen hängt davon ab, wie frisch die eingesammelten Algen sind.

> Gesundheit des Bodens durch Vermeidung von Algenauswaschungen

Der Sickersaft von verrottenden Algen kann in den Sand und den Boden einsickern. Ohne ausreichenden Sauerstoff beginnt er zu vergären. Bei diesem Prozess wird Methan (THG) freigesetzt und der Sauerstoff entzogen.

Wie stark ist Ihre Region von Eutrophierung betroffen?

HELCOM - die Helsinki-Kommission - wurde 1974 gegründet, um den Zustand der Ostsee zu überwachen. Auf ihrer Website bietet sie kostenlose Karten- und Datentools an, mit denen Sie sehen können, wie stark Ihre Region betroffen ist.

HELCOM Daten und Karten Link

Derzeitiger jährlicher Gesamteintrag von Nährstoffen in die Ostsee:

826.000

Tonnen Stickstoff pro Jahr

30.900

Tonnen Phosphor pro Jahr

~2/3

aus anthropogenen Quellen
Map of Europe