Allgemeine Machbarkeit
Die allgemeine Machbarkeit basiert auf vielen Faktoren. Einige können quantifiziert werden, andere nicht, können aber dennoch einen großen Einfluss auf den Erfolg haben.
• Gibt es Einschränkungen für das Sammeln von angespültem Seegras? (z.B. blue flag)
• Wer ist betroffen und ist bereit, für die Linderung des Problems zu zahlen? (z. B. Touristengebiete, Hauseigentümerverbände, Gemeinden usw.)
• Gibt es eine öffentliche Akzeptanz für die Sammlung und Verwertung (in einer Biogasanlage)?
• Welche Genehmigungs- und/oder Produktbeschränkungen bestehen? (z.B. Substratbeschränkungen für Biogasanlagen, Beschränkungen durch die Düngeverordnung)
• Welche Qualität haben die Algen/das Seegras? Sind diese verunreinigt?
• Welche Geräte sind verfügbar und/oder erschwinglich?
• Gibt es Biogasanlagen in der Nähe? Sind diese in der Lage, die Algen/Seegras zu verarbeiten?

Wo soll man anfangen?

Vorschriften
Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, ist es wichtig zu prüfen, welche Vorschriften gelten.

Analyse der Verunreinigung
Die Algen können Schwermetalle oder Abfallstoffe enthalten. Es ist wichtig, dass regelmäßige Analysen durchgeführt werden.

Sammeltechniken
Geeignete Sammeltechniken hängen von Standort, Menge und Zusammensetzung des Strandguts ab.

Verwertungsmöglichkeiten
Je nach Qualität der Algen gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. COASTAL Biogas konzentriert sich auf die Behandlung in einer Biogasanlage. Wenn Sie sich über andere Möglichkeiten informieren möchten, können Sie sich die Fallstudien des CONTRA-Projekts ansehen (nur auf Englisch).

Andere Umweltaspekte
COASTAL Biogas wirft einen Blick auf die Vorteile des Sammelns von Strandgut für die Umwelt, bevor es verrottet und schädliche Gase und Gerüche freisetzt. Es gibt jedoch noch weitere Aspekte, die zu berücksichtigen sind. Im Rahmen des CONTRA-Projekts wurden weitere Informationen (nur auf Englisch) zu diesen Aspekten veröffentlicht.

Biogasanlage Solrød
Solrød ist ein positives Beispiel dafür, wie Management und Verwertung erfolgreich organisiert werden können. Erfahren Sie mehr über den Hintergrund der Anlage und ihren Betrieb.
Sammeltechniken
Algen und Seegras: Die vorherrschenden Arten sind das gewöhnliche Seegras - Zostera marina, der Blasentang - Fucus versiculosus und die Braunalge - Pylaiella littoralis. Es handelt sich dabei um marine Arten, die auf den verfügbaren Substraten wachsen und zahlreiche Leistungen für das Ökosystem erbringen. Ihre Wurzeln dienen als natürlicher Erosionsschutz für das Sediment und haben zudem große Bedeutung als Nahrungs- und Brutstätte. Matten aus Makrophyten können über große Entfernungen treiben und sich an der Wasserlinie der Strände ansammeln.
Algen können Nährstoffe aus dem umgebenden Wasser absorbieren und dieses damit reinigen. Sie können überschüssige Nährstoffe und ungebundene Elemente aufnehmen und so ihre Biomasse schnell vervielfachen. Weltweit tritt das übermäßige Wachstum von Makroalgen als Zeichen des Eutrophierungsphänomens auf. Dabei werden große Mengen an Stickstoff (N) und Phosphor (P) aus der Umgebung, in der sich die Algen befinden, durch diese verbraucht. Diese Eigenschaft eignet sich hervorragend für die gezielte Aufnahme von überschüssigen Nährstoffen aus der Umwelt.
Mit den derzeit angewandten Techniken werden Algen (Makroalgen) entlang der Küstenlinie am Strand (Onshore) und im flachen Wasser in Strandnähe (Offshore) gesammelt. Zunächst wird die Algenbiomasse durch Sieben und Waschen vorbehandelt. Das vorbehandelte Material kann mit anderen Reststoffen in einem anaeroben Abbauprozess (Vergärung) in einer Biogasanlage oder Kläranlage vergoren (mitvergoren) werden. Biogas kann als Brennstoff für ein Blockheizkraftwerk verwendet oder zu Biomethan aufbereitet werden. Je nach Jahreszeit und Region können die Schadstoffgrenzwerte in der Algenbiomasse mitunter überschritten werden. In solchen Fällen können für die organischen Rückstände andere Verwendungsmöglichkeiten gefunden werden.
Sammlung: Es wurde eine vergleichende Analyse von sieben verschiedenen Sammeltechniken durchgeführt. Aus Berichten und Erfahrungen geht hervor, dass ein Traktor mit einer Siebschaufel generell vorzuziehen ist. Mit dieser Technik können Algen in flachen Gewässern (bis zu 1 Meter) und am küstennahen Sandstrand gesammelt werden. Es wird geschätzt, dass diese Technik in 70 % der Küstengebiete, in denen Algen gesammelt werden können, anwendbar ist. Die anderen Techniken können nur in geringerem Umfang eingesetzt werden. Schwimmfähige Maschinen (Pontonmaschinen) können zum Sammeln von Algen in Hafengebieten eingesetzt werden, die schätzungsweise nur 5 % der gesamten Sammelgebiete in den fünf Partnerländern ausmachen.

Vor- und Nachteile ausgewählter Sammelmethoden
Frontradlader mit einer Heugabel oder einer Siebschaufel:+ Geringe Sandaufnahme
+ Schnell und einfach
+ Möglichkeit, Algen am Strand und im Wasser zu sammeln
+ Wiederholung der Algenwäsche
+ Einfaches Abladen
+ Günstige Methode
- Geringe Ladekapazität führt zu zusätzlichen Kosten
- Größe der Maschine
- Radspuren auf dem Strand
- Mäßiger Lärm
Große und kleine Strandreiniger:
+ Schnelles Einsammeln, wenn das Material trocken ist
+ Möglichkeit des Rüttelns.
+ Sammeln am Ufer oder in flachem Wasser
- Kann stoppen, wenn zu viel Material oder nasses Material im Auffangbehälter vorhanden ist
- Begrenzte Ladekapazität
- Häufiges Entladen
- Schlechtes Rütteln bei nassem Material
- Einsatz abhängig von der Beschaffenheit des Strandes
DM Truxor 4700b:
+ Möglichkeit, sowohl an Land als auch im Wasser zu sammeln
+ Geringe Sandaufnahme
+ Kostengünstig
- lautstark
- Entwickelt für ruhigeres Wasser als das Meer
Entscheidungstool
Im Rahmen des COASTAL-Biogas-Projekts wird derzeit ein Entscheidungsinstrument für die Beteiligten entwickelt.